Dieses komplexe System zeigt uns, wie aus der Integration und den vielfältigen Wechselwirkungen seiner Elemente Ordnung und Struktur entstehen kann – der menschliche Geist mit seinen vielfältigen Fähigkeiten und Begabungen, aber auch mit seiner Gefährdung von Chaos, Desorientierung und Krankheit. (S.11)
Klaus Mainzer stellt als Philosoph und Wissenschaftstheoretiker („Künstliche Intelligenz“, „Wie berechenbar ist unsere Welt“) unsere Vorstellungen von Struktur in vielen (tradierten) Haltungen der Destrukturierung, dem Wandel und der Innovation gegenüber – und tut dies in so unterschiedlichen Bereichen wie in der Informatik, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Ein rationaler Blick auf die verschiedenen (Aus-) Prägungen unserer Zeit und den Möglichkeiten, die sie bietet – ohne Wertungen und Entscheidungen vorzugeben.
Im Ganzen: einfach anregend – für die Zeit, wenn wir uns wieder treffen und uns engagiert austauschen können!
Wie wichtig ihnen der Anspruch aber dennoch ist, wird bereits in der Einleitung deutlich:
Das wirkliche Verstehen sowohl in als auch außerhalb der Mathematik beruht auf der Einsicht, auf dem Erfassen von Zusammenhängen. Oder, um einen Rat von Feynman zu bemühen:
„Sag’s mit Worten, wenn wir wissen über was wir reden, kriegen wir die Mathema-tik schon hin.“ (S. 26)
Das genau ist der Grund, warum ich auch Prof. Weth so bewundere (verstehen kann ich ihn leider nicht immer): Wir müssen uns die Mühe machen, uns die Zusammenhänge immer wieder zu verdeutlichen, sonst haben die Schüler/innen keine Chance, sich selbst einen Zu-gang zur Mathematik freizuschaufeln. Was mir ebenfalls schon bis Seite 50 (von 545 …) gut gefällt ist, dass die Autor/innen in großer Selbstverständlichkeit und mit Freude von neue Methoden und neuen Herangehens-weisen sprechen – und sich dafür keineswegs entschuldigen ?!
Mit besten Grüßen aus dem Mathe-Dschungel von gk am 23.02.2020! …melde mich bei entscheidenden weiteren Erkenntnissen aus dem Buch … Stellt ein Mathematiker … die Frage: „Was stellen Sie sich unter einer Zahl vor?“ kann man ins Grübeln geraten. Vergleichbar mit dem hl. Augustinus bei der Frage nach dem Wesen der Zeit. Man weiß es eigentlich – solange man nicht danach gefragt wird.“ (S. 34)
Ich finde das eine bemerkenswert gute Ausrede für meine nächste Mathe-Fortbildung ?!
Als 50+ ist für mich „menschliche Service-Leistung“ ein Ausdruck meiner Komfortzone – muss also wirklich jede Tätigkeit, die genau beschrieben werden kann, künftig von einem Computer erledigt werden? Wir werden sehen… und wir Lehrer haben übrigens Glück, als „Unberechenbare“ droht uns dieses Schicksal noch nicht!
Die Transformation trägt bei Döbeli den Begriff LEITMEDIENWECHSEL und ist eigentlich für mich „Normalo“ nicht verstehbar, da die seit vierzig Jahren praktisch ungebrochene Leis-tungssteigerung (des Computers; eigene Anm.) … sowohl der Grund für die enorme Entwick-lung als auch ein Ausdruck für deren schwierige Erfassbarkeit durch die menschliche Vorstel-lungskraft (ist). Menschen können schlecht mit exponentiellen Entwicklungen umgehen, wie bereits die Legende des Schachspielerfinders zeigt. (S. 18 – 19)
Und was macht nun der LEITMEDIENWECHSEL in der Schule? Wahrscheinlich ist es einfach nur eine Frage der Zeit, wann sich die Vernunft durchsetzt und es Räume geben wird, in denen individuelle Lernprozesse gefördert und begleitet werden und wir zudem eine sinnvolle und qualitätvolle Form der Leistungsmessung anwenden – entwickelt wurde sie durch Kompetenzformulierungen schon, die eine differenzierte Sicht auf Prozess und Ergebnis von Lernanstrengungen ermöglicht.
Glücklicher Weise sind viele Menschen schon auf diesem Weg und finden bei Döbeli Bestä-tigung und Anregung, wie die individualisierte Begleitung durch Computer praktikabler wer-den kann. Aktuelle geht’s nicht ?! Mit besten Grüßen aus dem Digital-Dschungel von gk!
Nach den ersten kreativen Auflösungen der gewitzten Geschichten werden wir phantasievoller bei unseren Lösungsversuchen und es kitzelt kühne Vorstellun-gen hervor, die wir ganz analog in der Familie – und später wieder im Freundeskreis – teilen können!
Mit besten Grüßen aus dem Logik-Dschungel 😉
2088 zählt sein Protagonist Galahad zwar zu den charmanten Menschen, jedoch noch zu den „altbackenen“ mit echtem oder auch „Schwammhirn“. Wer etwas auf sich hält, hat bereits ein kopierbares Kästchen im Oberstübchen. Schönheits-Operationen kann frau / man sich ebenfalls schenken, wenn man sich ein „Gefäß“, also einen neuen Körper leisten kann – dann wieder ganz oldfashioned: von der Stange oder maßgeschneidert, der Geldbeutel ist noch entscheidender geworden!
Die Technik des „gesunden, schönen Körpers“ ist im ausgehenden 21. Jahrhundert vorange-schritten, hat aber noch seine Tücken, da sowohl die Funktion des Gehirns im Upload eines neuen Körpers leider noch eine Halbwertszeit besitzt und damit die Unsterblichkeit immer noch nicht funktioniert! Es könnte so einfach sein, wenn es nur wieder eine KI gäbe. Doch die wurde verboten, da sie beim Auftrag Mitte der 2040-er Jahre, die Umwelt zu retten, die Menschen ihrer Krone der Schöpfung beraubte und andere Prioritäten setzen wollte. Naja, es hieß doch die Umwelt zu retten :-).
Im Folgeband Qube treibt Tom Hillenbrand das Ganze weiter auf die Spitze. Mit Knowhow und schier grenzenloser Phantasie wird das All zu einem extraterrestrischen Spielplatz sei-ner Akteure – ob menschlich oder nicht. Gaming, wie wir es heute kennen, wirkt dagegen einigermaßen kleinkariert, wenn frau / man im Ludorama auch um die Unsterblichkeit kämpfen kann.
Zwei spannende Trips durch die Zukunft. Am Ende war ich glücklich erschöpft von dem Run durchs All und ganz froh, dass die Entwicklungen noch ein bisschen auf sich warten lassen ?!
Diese Rezensionen werden verfasst von Gabriele Kraußer
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